Uns ist klar, dass die Menschen sich angesichts des polarisierten Klimas wahrscheinlich fragen, wer dieses Treffen organisiert und wo unsere persönlichen Interessen liegen. Wir haben dieses Leitungskomitee vor allem gegründet, um das Treffen am 23. März 2007 zu organisieren. Unsere Kompetenz liegt, außer bei Dr. Reinhardt Bolz, nicht beim Thema Sri Lanka, und wir sind mit keiner der beiden Konfliktparteien verbunden. Die heraufziehende Tragödie in Sri Lanka wurde jedem von uns auf unterschiedlichem Wege näher gebracht, vor allem durch Kontakte mit tamilischen und singhalesischen Flüchtlingen, die in Europa leben. Wir konnten beobachten, wie der von Norwegen unterstützte Friedensprozess die Flüchtlinge mit Hoffnung und Optimismus erfüllte, wir sahen, wie der Tsunami ein Desaster nach sich zog, und wir sahen die Verzweiflung, als der Friedensprozess zerbrach und die Feindschaften erneut aufflammten. Wir sind besorgt, dass die Haltung der EU den Friedensprozess in Sri Lanka negativ beeinflussen könnte. Wir sind unzufrieden, dass die getroffenen Entscheidungen unklar bleiben und dass man Transparenz ablehnt, weil sie kontraproduktiv sei. Nach dem Tsunami leisteten viele Menschen, vor allem Europäer, einen Beitrag zu den Hilfsmaßnahmen. Sie wurden mit der Situation in Sri Lanka konfrontiert, daher gibt es heute viel mehr Wissen und öffentliches Interesse an den Ereignissen auf der Insel. Unser Ziel ist es, eine Kommunikation herzustellen zwischen denen, die in Deutschland an Entscheidungen über Sri Lanka beteiligt sind und jenen, die wie wir als Bürger am Friedensprozess in Sri Lanka interessiert sind.
Das Leitungskomitee besteht aus:
Dr. Reinhardt Bolz – Ökonom und Politikwissenschaftler, ehemaliger Direktor der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) in Sri Lanka und Leiter des GTZ-Büros in Colombo (1997 – 2002); 30 Jahre verantwortliche Tätigkeit für die deutsche Entwicklungszusammenarbeit in Afrika und Asien; spezialisiert in Krisenprävention und Konfliktbearbeitung (während der vergangenen 15 Jahre), hauptsächlich im Ruanda-, Burundi- und dem Kongo-Konflikt, außerdem mit den Konflikten in Sri Lanka und Nepal befasst.
Pastor Hans-Gerhard Klatt – ist Pfarrer der Bremischen Evangelischen Kirche und war zehn Jahre lang Leiter des Evangelischen Bildungswerkes. Er nahm oft die Rolle eines Beraters in Menschenrechtsfragen für Flüchtlingsgruppen in Bremen ein, besonders in Bezug auf die Türkei und Sri Lanka.
Dr. Charlotte Schmitz – Redakteurin der Zeitschrift “EINS Entwicklungspolitik”, einer ökumenisch finanzierten Monatsschrift über Entwicklungsthemen. Sie sammelte mehrere Jahre Erfahrung über die kurdische Frage in der Türkei.
Dr. Ludger Weckel – Münster, Deutschland – Theologe. Er arbeitet am Institut für Theologie und Politik, einem kleinen, unabhängigen Zentrum für Studien und Lehre. Sein Schwerpunkt liegt auf Lateinamerika, er hat viele Erfahrungen mit Konflikten in Mittelamerika gesammelt.
Professor Paul Weller – Professor für interreligiöse Beziehungen in Derby, Großbritannien. Er arbeitet seit 25 Jahren zu den Themen Flucht und Migration in Britannien und Europa, und zwar sowohl in kirchlichen Zusammenhängen, als auch in Initiativen der Zivilgesellschaft. Daher rührt sein Interesse und Fachwissen über die Situation in Sri Lanka.
Professor Dr. Heinz-Jochen Zenker, MPH – Psychiater, Arzt für öffentliches Gesundheitswesen und Epidemiologe, engagiert sich seit mehr als 20 Jahren im Bereich Migration und Gesundheit. Hat zeitweilig für die WHO als Berater gearbeitet. Vorstandsmitglied der Bundesweiten Arbeitsgemeinschaft der Psychosozialen Zentren für Flüchtlinge und Folteropfer (BAFF)
10. März 2007